„Bist Du bereit für den Krieg?“
von 19:30 Uhr bis 21:45 Uhr
Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Straße 6, 90429 Nürnberg
Deutschlands Öffentlichkeit ist sich eine absurde Debatte schuldig
Deutschlands Führung will das Land kriegstüchtig machen, beschafft deshalb Waffen für hunderte Milliarden und organisiert das erforderliche zivile wie soldatische Menschenmaterial, falls nötig per Wehrpflicht. Die Opfer für den Kampf um „unsere europäische Friedensordnung“ sind bis auf Weiteres zwar noch auf die Ukraine ausgelagert, umso entschiedener aber ist der Wille Deutschlands, sich als Führungsmacht in Europa für den direkten Krieg gegen Russland zu rüsten.
Dazu leistet sich die nationale Öffentlichkeit eine Debatte darüber, ob nicht nur die Bundeswehr praktisch in der Lage ist, den möglicherweise nötigen Krieg zu führen, sondern ob auch die Bürger bereit sind, für „ihr Land“ in den Krieg zu ziehen. In Talk-Shows und Artikeln wird man aufgefordert sich etwa folgende Fragen zu stellen: Was würdest Du tun, wenn fremde Truppen einmarschieren und Deine Familie bedrohen? Möchtest Du lieber in Freiheit oder in einem von einem Autokraten aufgezwungenen Frieden leben? Gehört es sich nicht, sich für die einzigartigen freiheitlichen und sozialstaatlichen Errungenschaften dieses Landes einzusetzen – am Ende sogar mit dem eigenen Leben?
Mit diesen Fragen wird jedem nahegelegt, dass es in Sachen Krieg und Frieden auf eines total ankäme: auf die eigene Gewissensentscheidung. Das ist absurd. Denn auch ein von einer demokratischen Führung für fällig erachtete und deswegen auf die Tagesordnung gesetzte Krieg wartet nicht darauf, dass die in ihm verschlissenen Leute zu ihm kommen.
Lesetipp:
- Deutsche Kriegsmoral: Einschwörung des Volks auf den Kurs seiner Führung: Der Krieg und Du. In: GegenStandpunkt 2-22.
- Unpassende Klarstellungen zum Mythos des einig-geschlossen-heldenhaft-kämpfenden ukrainischen Volks. In: GegenStandpunkt 2-22.